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  Meerschweinchen Info
 

Meerschweinchen Infoblatt

Haltungskombinationen
Bockgruppe, Kastrategruppe oder beides gemischt
Wichtig für die Gründung einer solchen Gruppe ist ein älteres Erziehertier, dieses bringt den jüngeren bei, wie man sich als Meerschweinchen verhält und richtig streitet. Setzt man nur Jungtiere zusammen, führt das in der Pubertät zu heftigen Beißereien und die Tiere vertragen sich dann auch nicht wieder. Beachtet man aber neben dem Erzieher, auch genügend Platz und mindestens ein Häuschen pro Tier, funktionieren solche Männergruppen sehr gut.
Ein erwachsener, unkastrierter Bock kann in der Regel nur mit Babyböckchen oder Frühkastraten neu vergesellschaftet werden.

Haremsgruppe (ein Kastrat mit einem bis mehreren Weibchen)
Auch hier ist bei Gruppengründung ein Erziehertier für die Sozialisation zu empfehlen. Der Kastrat sorgt für hormonelle Ausgeglichenheit bei den Weibchen, was vor hormonellen Erkrankungen, wie z.B. Eierstockzysten, im Alter schützt. Dazu schlichtet der Kastrat auch den ab und an auftretenden Zickenkrieg. Weshalb eine reine Weibchengruppe auf Dauer nicht zu empfehlen ist.

Kaninchen und Meerschweinchen
Auch Kaninchen und Meerschweinchen können problemlos zusammen gehalten werden. Jedoch nicht ohne weitere Gesellschaft der eigen Art.

Vergesellschaftung

Meerschweinchen sollten niemals einzeln gehalten werden. Ein Kaninchen reicht auch nicht als Gesellschaft. Als Gruppenkonstellation zu empfehlen sind Haremsgruppen mit einem oder mehreren Weibchen und einem Kastrat. Sind genügend Weibchen vorhanden, können auch mehr als ein Kastrat der Haremsgruppe beiwohnen, was jedoch auch abhängig von dem Charakter der Kastrate ist. Empfohlen werden dann mindestens 2-3 Weibchen pro Kastrat, besser mehr. Alternativ kann auch eine Bockgruppe gehalten werden, hier ist der Platz entscheidend. Empfohlen sind hier Kastrate, aber auch potente Böcke können harmonisch zusammenleben. Hierfür ist zu beachten, dass bei der Gründung einer solchen Boygroup entweder schon harmonisierende Jungs genommen werden oder ein Erzieherbock/-kastrat, der über 1Jahr alt ist und gut sozialisiert, mit jungen Böckchen/Kastraten unter 3 Monaten zusammengesetzt wird. Hier sollte bei kleinen Gruppen bis 7 Tiere am Besten auf eine gerade Zahl geachtet werden, es können jedoch auch ungerade harmonisieren. Sollte es in einer solchen Boygroup mit unkastrierten Jungs in der Pubertät, die am schlimmsten im Alter von 3-9 Monaten ist, zu Beißereien kommen, empfiehlt sich eine Kastration aller unkastrierter Gruppenmitglieder. Fehlt ein Erzieher in einer solchen Gruppe, sind Beißereien in der Pubertät meist vorprogrammiert. Generell empfiehlt sich ein Erziehertier, egal ob männlich oder weiblich, auch in einer Haremskonstellation.

Von reinen Weibchen-Gruppen ist abzusehen. Ein Kastrat schlichtet nicht nur Zickereien, sondern sorgt auch für hormonellen Ausgleich der Weibchen. Durch das Besteigen, wenn sie brünftig sind, hilft er hormonellen Erkrankungen, wie Eierstockzysten, im Alter vorzubeugen. Diese Krankheiten können die Lebenserwartung und -qualität stark einschränken. Und außerdem wollen wir doch auch unseren Tieren etwas Spaß gönnen Aus diesen Gründen vermittle ich keine Weibchen mit oder zu Weibchen in Haltung ohne Kastrat.

Meerschweinchen sind nicht revierbildend, nur rangbildend. Also kann und sollte für eine neue Vergesellschaftung das angestammte Gehege genommen werden. Eine vorherige Gewöhnung, durch z.B. Gitter, aneinander kann einer Vergesellschaftung sehr negativ entgegenwirken und sollte unbedingt vermieden werden. Die Tiere stauen am Zaun Aggressionen auf, da sie ihre Rangordnung durch die Gitter nicht klären können. Treffen sie dann aufeinander kann es zu heftigen Streitereien kommen. Also einfach das/die neue/n Tier/e ins Gehege zu dem/den anderen setzen und abwarten. Es sollte keines falls eingegriffen werde, außer es gibt ernsthafte, blutende Verletzungen. Kleinere Verletzungen, an z.B. Nase und Ohren, sind normal und kein Grund zur Sorge.

Haltung

Meerschweinchen sind sehr lauffreudig und brauchen Platz zum Rennen und Popcornen, es wird also eine Mindestgröße von 0.5qm pro Tier empfohlen und mindesten 2qm, auch für nur 2 Tiere. Bei Bock/Kastraten-Gruppen wird 1qm pro Tier empfohlen. Meerschweinchen können problemlos in der Wohnung gehalten werden. Bei ganzjähriger Außenhaltung ist einiges zu beachten. Hier ist es wichtig, dass das Gehege raubtiersicher ist. D.h. es muss von allen 6 Seiten geschützt sein. Der Draht muss punktzinkverschweißt sein (quadratische Maschen, 1mm dick), der Standardkaninchendraht mit den ovalen Maschen kann von Mardern und Ratten durchgebissen werden. Handelsübliche Käfige und Gehege sind fast nie raubtiersicher, unbedingt beachten! Und häufig auch viel zu klein. Außerdem brauchen Meerschweinchen in Außenhaltung dauerhaft mindestens 4qm Platz und müssen mindestens zu viert sein, um sich gegenseitig wärmen zu können, da Meerschweinchen kein Winterfell bekommen. Als Rückzugsort ist auch eine Isolationshütte wichtig, in der sie sich dann einkuscheln können.

Häufige Krankheiten

Meerschweinchen-Weibchen können im Alter an Eierstockzysten leiden. Bemerken kann man dies durch die Zunahme des Bauchumfangs und bei Fortschreiten der Erkrankung gehen an den Flanken Kreisrund die Haare aus. Vorbeugen kann man hier durch einen Kastraten, der für hormonellen Ausgleich bei den Weibchen sorgt, jedoch keine Garantie zur Verhinderung solcher Erkrankungen ist.

Augenerkrankungen können auch öfter auftreten, sei es durch Fremdkörper und durch einen Zug z.B. in Außenhaltung. Dabei tränt das Auge dann auffällig, bei Fremdkörpern können auch Trübungen und Ähnliches zu sehen sein. Dies sollte man vom Tierarzt (TA) abklären lassen. Ich behandle meine Tiere bei solcher Problematik mit Corneregel. Tränende Augen können jedoch auch eine Bindehautentzündung sein, ein Weg zum TA ist auch da unvermeidlich. Sie ist jedoch gut behandelbar.

Parasiten können außen und innen am Meerschweinchen vorkommen. Äußere, sogenannte Ektoparasiten, sind z.B. Flöhe, Haarlinge und Milben. Vor allem Milbenbefall fällt durch Haarverlust auf. Haarlinge lassen sich als kleine krabbelnde Tierchen im Fell beobachten. Flöhe sieht man selten am Tier, jedoch ihre Hinterlassenschaften, kleine bräunliche Krümel, die, auf einem feuchten Taschentuch zerrieben, rot färben. Behandelt werden kann in allen 3 Fällen mit einem Spot On Präparat, am besten vom TA, hier wird häufig Stronghold verwendet. Pilz ist ebenfalls ein Ektoparasit und fällt durch kreisrunde, weiß verschorfte, teilweise schon krustig gekratzte Stellen auf, die sich häufig im Genitalbereich, an den Ohren, der Schnauze und den Augen befinden, weil es da recht feucht ist. Ein TA kann unterscheiden, ob es sich um Pilz oder Milben handelt. Ich behandle Pilz bei meinen Tieren mit Lamisil Once. Innere, sogenannte Endoparasiten, sind z.B. Würmer und Kokzidien. Ein Wurmbefall kann z.B. auffallen durch abmagern der Tiere. Würmer lassen sich gut mit einer Wurmkur, z.B. Panacur Paste behandeln. Würmer und Kokzidien werden durch eine Kotuntersuchung diagnostiziert. Dafür wird über 3 Tage, etwa zur selben Zeit, frischer Kot gesammelt und über den TA in ein Labor geschickt. Der TA legt dann auch die Behandlung fest. Kokzidien können durch Durchfall bemerkt werden, es gibt jedoch auch häufig Trägertiere ohne Symptome. Die Behandlung ist hier wesentlich aufwendiger als bei Würmern. Vorbeugend gegen Endoparasiten kann Thymian, Oregano, Wiesenbärenklau und Rainfarn gefüttert werden.

Zahnprobleme können auch auftreten. Ein verantwortungsvoller Züchter achtet jedoch auf die Zahngesundheit seiner Tiere, holen Sie also Ihre Meerschweinchen besser nicht im Zooladen oder beim Vermehrer. Eine Garantie beim seriösen Züchter keine Zahnprobleme zu bekommen gibt es zwar nicht, aber die Wahrscheinlichkeit ist viel geringer. Zahnprobleme machen sich bemerkbar durch abmagern des Tieres, Ablehnung von Futter und evtl. sabbern. Manchmal kann man eine Fehlstellung der Schneidezähne auch direkt erkennen. Ein TA muss hier auf jeden Fall aufgesucht werden, der die Zähne korrigiert, sonst verhungert das Meerschweinchen. Die Zahnkorrektur muss dann meist regelmäßig wiederholt werden.

Futter

Meerschweinchen sollten getreidefreies oder zumindest getreidereduziertes Trockenfutter bekommen. Bei genügend Frischfutter wird jedoch gar kein Trockenfutter benötigt, was noch besser ist . Heu muss 24h am Tag zur Verfügung stehen. Brot und Brötchen gehören nicht auf den Meerschweinchen-Speiseplan! Eine super Frischfutterliste, sowohl für kaufbares, als auch für pflückbares Frischfutter findet sich auf meerschweinchenwiese.de. Dort gibt es auch weitere Tipps zur Haltung der süßen Wutzis.

Unterschied seriöser Hobby-/Züchter zu Vermehrer

Ein Züchter kann und wird Ihnen Beratung geben und Ihnen auch noch nach dem Kauf beratend zur Seite stehen.

Ein Züchter interessiert sich dafür wo seine Tiere hinkommen und stellt Fragen zum neuen Zuhause. Vermehrern ist dies egal.

„Kofferraumverkäufe“ sind nie seriös!

Ein Züchter gibt seine Tiere nicht an Zoohandlungen, da es ihm wichtig ist zu wissen, wo seine Tiere hinkommen.

Ein Züchter kennt seine Tiere und kann Ihnen sagen, ob und wie sie in Gruppen harmonisieren, welche Eigenschaften das neue Partnertier haben oder nicht haben sollte. Ausnahmen können da Jungtiere sein, bei denen man evtl. noch nicht viel zum Charakter sagen kann.

Züchter achten darauf nur mit gesunden Tieren zu züchten und geben den Weibchen Zuchtpausen. Sie dienen nicht als Gebärmaschinen. Trotz sorgfältiger Auswahl gesunder Zuchttiere, kann keine Garantie auf die Gesundheit der Jungtiere gegeben werden.

Züchter verpaaren gezielt und halten Böcke und Weibchen grundsätzlich getrennt. Bei Vermehrern lebt meist einfach alles zusammen und kreuzt sich ungeplant miteinander. Weibchen werden nach der Geburt sofort wieder gedeckt.

Züchter kennen sich mit Genetik, Farbenlehre, Erbkrankheiten und anderen wichtigen Krankheiten aus. Vermehrern ist dies egal.

Ein Züchter mutet seinen Weibchen nur eine gewisse Anzahl an Würfen zu und lässt sie dann in „Rente“ gehen.

 



 
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